Pleuramesotheliom
Das maligne Pleuramesotheliom ist eine bösartige Erkrankung des Brustfells. Es handelt sich dabei um einen relativ seltenen, aggressiven soliden Tumor, der in den letzten Jahrzehnten erheblich an Häufigkeit zugenommen hat. So gut wie alle Erkrankungsfälle waren asbestexponiert, der Nikotinkonsum gilt als zusätzlicher verstärkender Risikofaktor. Typisch ist eine relativ lange Zeit zwischen der Exposition gegenüber dem Asbest und dem Krankheitsausbruch.
Erste Beschwerden sind Luftnot und ein eher nicht genau lokalisiertes Druck- und Spannungsgefühl in der betroffenen Brusthälfte. Die meisten Pleuramesotheliome werden in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium entdeckt. Zur histologischen Sicherung der Erkrankung stehen die Endoskopie der Thoraxhöhle mit Biopsie des Brustfells sowie operative Möglichkeiten zur Verfügung. Die morphologische Sicherung des Pleuramesothelioms ist typabhängig unter Umständen schwierig, besonders in der Abgrenzung zur metastatischen Erkrankung des Brustfells durch ein Adenokarzinom. Auch hierbei hat sich eine kombinierte Bewertung der Gewebeproben nach histologischen und immunhistologischen Kriterien bewährt.
Ergeben die Ergebnisse aller Untersuchungen ein frühes Krankheitsstadium, dann wird nach Prüfung der funktionellen Reserven des Patienten ein operativer Eingriff durchgeführt. Gelingt es, das Pleuramesotheliom vollständig zu entfernen, wird über eine adjuvante Chemotherapie entschieden. Gelingt nur eine Tumormassenverkleinerung, wird nach chirurgischer Therapie eine chemotherapeutische Behandlung eingeleitet. In einem gemeinsamen Entscheidungsprozeß werden Möglichkeiten und Belastungen einer intensiven chemotherapeutischen Behandlung erörtert. Sollte die Erkrankung nach dieser Primärbehandlung zu umschriebenen lokalen Komplikationen führen, wie auch bei inoperablen Fällen nach einer diagnostischen Thorakoskopie, wird eine symptomorientierte Strahlentherapiebehandlung, beziehungsweise die Bestrahlung der Drainagestelle durchgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt in der Therapie ist die Symptomkontrolle bei fortschreitendem Krankheitsgeschehen. Hierbei steht eine effektive Schmerztherapie und Linderung der Atemnot im Vordergrund. In der Betreuung der Patienten in dieser Krankheitsphase hat sich eine enge Kooperation zwischen Klinik, Hausärzten und ambulant niedergelassenen Pneumologen sowie Schmerztherapeuten bewährt.